Was bisher geschah…

Am Mittwoch den 12. Oktober ging meine Reise ins Abenteuer Afrika vom Freiburger Hauptbahnhof gegen 16 Uhr los. Bis zum Sonntag, den 16. begleitete mich mein Vater nach Lesotho. Einerseits, um das Land, dass er bislang nur aus meinen Erzählungen und aus dem Fernsehen, etc. kannte, kennenzulernen. Andererseits natürlich auch, um die Kingsgate Primary School und meine Gastfamilie zu treffen und auch über meine gute Unterbringung sicher zu sein.

Nach kurzer Startschwierigkeit beim Lufthansa Check-In, da mein Rückflug erst Ende Juni gebucht ist und ich mein VISA erst in Mafeteng erhalten habe, konnten wir vor unserem Flug noch in der Lounge entspannen und dann um kurz vor 10 zu unserem Abfluggate gehen.
Nach einem ruhigen Flug landeten wir um 08:40 in Johannesburg.
Nun hieß es rennen! Denn für unseren Anschlussflug nach Maseru endete das Boarding schon um 9:10 und wir mussten noch durch das gesamte Terminal A (Internationale Flüge) rennen, die Zoll- und Sicherheitskontrolle für den Transit passieren und ein Stockwerk tiefer, mit Gürtel und offenem Rucksack in der Hand zu unserem Anschlussflug den gesamten Weg wieder zurückrennen. Völlig außer Atem schafften wir es aber noch rechtzeitig zu unserem Gate.
Nach einer kurzen Fahrt über das Vorfeld standen wir nun vor unserer Maschine, die im Vergleich zu unserem JUMBO-Jet von Frankfurt nach Johannesburg wie winzig wirkte, was sie auch tatsächlich war. Platz für rund 30 Passagiere.
Nach einem einstündigen Flug mit einer wahnsinnigen Aussicht auf die unendliche Weite Südafrikas und die atemberaubenden Berge landeten wir auf dem Moshoeshoe I.

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International Airport, Maseru, an dem wohl an so mancher deutschen Bushaltestelle täglich mehr Passagiere abgefertigt werden als hier. Jedoch hat die „Größe“ auch was. Die Einreise geht wahnsinnig schnell und mit der Freundlichkeit der Basotho, wie ich sie schon auf meiner letzten Reise erlebt habe.

Mit unserem Mietwagen fuhren wir dann zur Kingsgate Primary School, wo wir  von Mateboho Masiu, einigen Lehrern und Antonia, meiner Gastmutter und auch Lehrerin an der Kingsgate, herzlichst in Empfang genommen wurden. Nach Bezug unseres Zimmers im Lapeng Habu Bantu Guesthouse, wo wir bis zu der Abreise meines Vaters wohnten, sind wir zu meiner Gastfamilie gefahren. Nach einem gemütlichen Abendessen mit allen zusammen im Golden Hotel bin ich todmüde in mein Bett gefallen.

Am Freitag haben mein Vater und ich versucht, eine SIM-Karte für mein Handy und meinen Internetstick zu organisieren, was sich aber als ein unmögliches Unterfangen herausstellte, da im ganzen Land keine einzige Econet-SIMCard verfügbar ist (anscheinend Lieferschwierigkeiten). Deshalb habe ich jetzt für mein Handy eine Vodacom SIM-Karte, welche aber in Sachen Internet zu teuer ist… Deshalb warte ich auch noch heute (01.11.) auf die SIM-Karte für mein Laptop. Das ist auch der Grund, dass ich bis jetzt noch keinen Blog veröffentlicht habe und ich entschuldige mich wirklich dafür… Ich melde mich aber ab sofort öfter!!!!
Am Nachmittag sind wir mit den Lehrern zur Malealea-Lodge gefahren. Mit einer wirklich schönen Landschaft. Am Abend sind wir mit den Lehrern noch im Golden Hotel, Mafeteng Pizza essen gegangen… Die Pizza, bei dem sich jeder Italiener im Grabe umdrehen würde, schmeckte aber erstaunlich gut.

Am späteren Abend waren wir noch zum Tee bei der Familie, der herzlichen Dame, von der ich meine SIM-Karte hoffentlich in naher Zukunft beziehen werde und von der ich auch meine Vodacom-Karte habe. Die gesamte Familie – indischstämmig – ist äußerst freundlich und ich habe mich gut mit ihrem 18-Jährigen Sohn verstanden und auch eingeladen, mich am Wochenende, da er , in Südafrika zur Schule geht, mit ihnen zu treffen.

Am Samstagmorgen sind wir schon früh aufgestanden, um schon um 7 Uhr zur 3 ½ Stunden entfernten Maliba (gesprochen Madiba) Lodge aufzubrechen. Schließlich sind wir mit für afrikanische Verhältnisse um 8.30 Uhr pünktlich aufgebrochen. Nach einem Stop in Maseru bei KFC und einem Großeinkauf für 20 Personen und jeweils 2 vollwertigen Mahlzeiten ( 5 große KFC-Einkaufstüten – ja, so etwas gibt es – sind wir nach einer weiteren 1-stündigen Fahrt auf der Maliba Lodge inmitten der atemberaubenden Landschaft der Highlands in Lesotho angekommen mit einem wunderschönen Ausblick in das lange Tal und die majestätischen grünen Berge mit an den Steilhägen empor kletternden Antilopen….

Nun war es soweit: Es war Sonntag und es hieß sich nun von meinem Vater bis Weihnachten zu verabschieden.  Wir sind am Vormittag noch etwas herumgefahren und am Nachmittag dann zu meiner neuen Familie, um mein Gepäck abzuladen und meinem Vater dann zum Flughafen zu begleiten….

Die nächsten Tage waren ziemlich schwierig, denn ich hatte ziemlich mit dem Heimweh und der völlig neuen Umgebung zu kämpfen. In der ersten Woche besuchte ich alle Klassen, um einen genaueren Einblick in den Tages- und Unterrichtsverlauf zu erhalten. Auch ist am Montag meine Residence Permit bis zum 30.06.2016 genehmigt worden, was sich deutlich einfacher gestaltete, als ich mir je erträumen lassen hätte.

Am Freitag, den 21.10. bin ich ins CTC umgezogen, indem ich schon bei meinem letzten Aufenthalt gewohnt habe. Die Gründe, finde ich, müssen an dieser Stelle nicht genannt werden. Lediglich kann ich eins sagen: sie haben nichts mit der mit meiner Gastfamilie zu tun, die mich mit einer auch für lesothische Verhältnisse absolut nicht selbstverständlichen Warmherzigkeit und  Gastfreundschaft in ihre Familie aufgenommen haben. Ich besuche und treffe mich immer noch mit meiner M`e Antonia, meinem Ntate Marcel und meinem Gastbruder Thabiso.

Samstag, 22.10.2016: Morgens, 0800 am Einganstor der Kingsgate Primary. Merkwürdiges geschieht. Ein Bus steht vor dem Eingang. Aus der offen stehenden Tür und den geöffneten Fenstern wummert bassbetonte südafrikanische House- und Dancemusik. Die Lehrer sind fröhlich am Lachen, Singen und Tanzen. Alle Schüler der 7.Klasse auch. Eilig wird noch eine Anlage in den  Bauch des Busses verladen. Wie sich später herausstellen wird zur Beschallung des beschaulichen und idyllischen Ortes Morija, 30 km entfernt von Mafeteng. Den ganzen Tag!
Es ist Farewell, das heißt Abschlussfahrt für die 7. Klasse, bevor  sie ihre Grundschullaufbahn beenden und an unterschiedlichste Highschools weiterbüffeln dürfen. Das ist jetzt erstmal nach den Final Exams letzte Woche in weite Ferne gerückt. Heute, im hier und jetzt wird gelacht, gesungen getanzt und einfach alle Sorgen vergessen. Der Bus, im Rhythmus des Basses und der tanzenden Koerper auf und ab wippend, lässt die Bewohner Morijas Böses erahnen, denn Kingsgate kommt jedes Jahr im Oktober… Das lese ich zumindest aus den entsetzten, kreidebleichen Gesichtern der Menschen, die am Straßenrand stehen und es anscheinend vergessen haben Morija rechtzeitig zu verlassen, oder es nicht mehr geschafft haben, frei nach dem Motto: „Lasst die alten und gebrechlichen einfach zurück und rennt um euer Leben!“ Und so tanzten, picknickten und feierten alle Schüler und Lehrer!!! bis in den Sonnenuntergang hinein.
Auch habe ich mich mit Anna, einer Freiwilligen aus Freiburg und Freundin von Freunden – die Welt ist doch ziemlich klein – getroffen. Hier findet ihr ihren Blog.
18:30 war der ganze Spuk auch wieder vorbei… Wir befanden uns auf dem Heimweg nach Mafeteng.Wer jedoch glaubt, dass der Heimweg aufgrund der aufkommenden Muedigkeit ruhiger verlaufen ist, der Irrt gewaltig… Es wurde bis zum letzten Augenblick im Bus getanzt.

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Den Sonntag habe ich dazu genutzt, auszuschlafen und mich vom Samstag zu erholen.

In der letzten Woche habe ich meinen Stundenplan bekommen und ich unterrichte jetzt mit Hilfe der Lehrer in Klasse 1-6 Mathe und Lifeskills.

An den Nachmittagen treffe ich mich entweder mit meiner Gastfamilie oder ich ziehe mit einem der Lehrer, vor allem Thabelo Tseetse, eine Studentin, die sich noch in ihrem Referendariat an der Kingsgate befindet und mit der ich mich sehr gut verstehe, wie mit den anderen Lehrern auch. Jedoch ist der Altersunterschied zwischen 19 und 21 ja nicht ganz so groß…

Abends falle ich jeden Abend spätestens um 9 todmüde aber glücklich ins Bett….

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